– H –

Letztes Jahr sind wir mit Rhytm Police ins Studio gegangen. Wir wollten mal irgendwas recorden, um etwas zum 10-jährigen Bandjubiläum zu veröffentlichen. Ne „Single“ oder so… Wir hatten keinen Plan und wollten auch keinen haben. So „dubbten“ wir an zwei Nachmittagen bei 40 Grad auf einigen selbst gebastelten Instrumentals und Loops in der Echokammer.

So geschah es…. So wurde beim Anhören klar: „Wir machen alles fertig“ (Zitat Albert Pöschl).  Nun gründen und tüten wir mit Albert – H – ein. Ohne den Dubmaster geht bei – H – nix.

Am 1. August 2019 wird – H – der Öffentlichkeit vorgestellt. Hören wir das Werk in voller Länge noch vor dem offiziellen Release in Anwesenheit der Musiker – Alle Fragen offen!
Wo: Gabis VerandaOtto-Steidle-Atelier bei Gabi Blum
Ganghoferstraße 55, 80339 München
(U-Bahn 4/5 Schwanthalerhöhe, Bus 53 Ganghoferbrücke)

Ab 19Uhr mit Stencil Aktion für eine exklusive streng Limitiere Bandcamp special Edition. (Ab 3.August im Preorder)
Bar ab 20:00 / Anhörung um 21:00
Das Album erscheint als Vinyl / CD / digital am 30.08. in allen Plattenläden Vertrieb: Sub Up/Indigo.
Pico Be schreibt:
Eine Wetterstation produziert Musik: Alle Antennen ausgefahren, gehen Baro- und Thermometer auf Peilung. Ein Mobile aus Klangrohren klimpert ein modales Hard-Bop-Pattern im Windkanal, im Dialog mit einem röhrenden Käuzchenruf und rhythmisch aufschlagenden Hagelkörnern …Was ist denn das für eine Drohkulisse? Irgendetwas stimmt hier nicht. Die Natur ist im Argen, oder spielen die Messgeräte verrückt? Das ist jedenfalls kein Käuzchenruf, wie wir ihn kennen. Das Käuzchen ist böse, es hat Hunger! Höhenluft hilft. Höhensonne auch. Oder … ein bisschen Vitaminologie.

Natürlich ist alles ganz anders. Die vermeintliche Wetterstation ist die Echokammer, ein von Albert Pöschl betriebenes Studio-Biotop in München Giesing. Dorthin begaben sich Leo Hopfinger alias LeRoy und Tom Simonetti alias mycrotom, um an neuen Tracks für ihr Indie-Disco-Wildstyle-Duo Rhytm Police zu arbeiten … und dabei passierte einer jener glücklichen Unfälle, von denen Wissenschaftler immer schwärmen, wenn sie wider Erwarten auf eine bislang unbekannte Substanz stoßen. So, wie sich Pöschls Namensvetter Albert Hofmann im Selbstversuch die Pforten der Wahrnehmung öffneten, stießen die drei Laboranten Hopfinger/Pöschl/Simonetti auf das Element „H“, um es im Spaltprozess einer isolierten Verdichtung aus der Rhytm Police herauspurzeln zu sehen – hatte nicht dort, über das zehnjährige Bestehen des Bandnamens hinweg, doch immer schon ein „H“ gefehlt? Nun also, H ist da, und mit dem alten Namen fällt gleich mal die Disco-Party weg:

H ist Teilchenphysik für den Chill-Out-Room. Genre: Natur&Technik. Musikalisches Wetterleuchten!

Die einzelnen Stücke bestehen aus mehreren Ebenen, die ein vielschichtiges Hören ermöglichen. Da ist das Analoge (Drums: Simonetti / Bass: Hopfinger / Analoge Dub-Kanäle: Pöschl), das eine Verbindung mit dem Synthetischen (diverse Keyboards und Samples) eingeht. An der Schnittstelle zwischen dem Analogen und Synthetischen lauern fiebrige Fieldrecordings. So meinen wir, koexistierende Parallelgesellschaften in einem Stück vereint zu hören. Ein Effekt, der durch das Prinzip einer zirkulierenden Produktion begünstigt wurde: Nachdem die analogen Basis-Spuren gemeinsam gelegt worden waren, wurden diese ringsherum gereicht, die Klangmaterie bei jeder Runde neu angereichert und geschnitten, bis aus den einzelnen Session-Tracks die vorliegenden Stücke herausgeschliffen waren.

Inhaltlich ist dieses Album tatsächlich auch: Heimat und Sachkunde. H überlassen den Heimatbegriff aber nicht jenem Kollektiv, welches in stumpfer Abkapselung vor sich hingährt und die tradierte Borniertheit zur Heimathochkultur erhebt. Auf diesen Holzweg begeben sich H nicht. Internationaler Tiefbau lautet stattdessen die Parole. Leo Hopfingers deutschsprachige lyrics fahren ex negativo, schließen aus der Umkehrung auf. „Spiel mir das Lied vom Sonnenschein. Das kann nicht so kompliziert sein – Sonne rein … Ohne dich säh’s hier ziemlich dunkel aus.“ So einen lässigen Humor hatte in vergleichbar lakonischer Nuscheligkeit zuletzt wohl Stephan Remmler mit Trio drauf. Deutsch ohne Pathos, geht doch.

H atmet Spannung und Entspanntheit aus – das ist der Zauber von H! Man findet diese Mischung sonst vielleicht nur auf manch toller Platte aus der sog. Kraut-Ära, Platten von Harmonia und Cluster blitzen auf, und H könnte wunderbar neben einer Platte wie z.B. Rastakraut Pasta von Moebius & Plank stehen, aber auch neben den LeRoy-AlbenSkläsh und Bambadea (beide auf Schamoni Musik), This Is The Place von Das Hobos (ein weiteres, hochgefeiertes, alias des Duos Hopfinger und Simonetti) und der ein oder anderen Echokammer-Produktion, wie etwa Entrance To The Exit von Blacken The Black.

Bandfoto H

Photo by Kalle Singer

Immer wieder zwitschern die Vögel, hallt das Echo vom Berg, wird die Sonne zur Heimat, zur Heimat für die ganze Welt. Ein arabesker Autotune-Gesang ertönt „Am Zug“, eine ganz und gar kosmische Musik wird hier gespielt. Also nochmal, ex negativo, zum Mitschreiben: Heimat ist nicht der Boden, Heimat ist die Sonne! Denn: Ohne sie sähe es hier dunkel aus! Und wenn am „Alpensee die Luft okay“ ist, dann ist damit eben auch gemeint, dass drunten in der Ebene irgendwas so ganz und gar nicht okay ist. H ist eben auch das: Die Revanche für den grausamen Begriff „Heimatsound“. Danke! Euer Pico Be

Jules Verne und die Mechatroniker

Seit vielen Jahren besuche ich gerne Theaterstücke in der Schauburg in München. Das hat hauptsächlich damit zu tun, dass wir dem Portmanteau Studio sehr nahe stehen. Und die machen gelegentlich im Theater die Musik zu den Produktionen.

Derzeit läuft wieder eine dieser Theater Produktionen.
20000 Meilen unter den Meeren nach Jules Verne
Und da können wir wieder bekannte Namen der Musiker und aber vor allem des Regisseurs lesen:
Musik und Musikmaschine: Portmanteau
Regie: Taison Heiß ( Auch unter anderem Portmanteau, Lali Puna) & Thorsten Krohn

20000 meilen unter den meeren

In diesem Stück ist so ziemlich alles zu sehen, was mir in den letzten Jahren so an Innovation und Experimentierfreudigkeit in Bezug auf Musik und Maschinen beim Taison im Studio begegnet ist. Rechenmaschinen, DIY Synthies, Schrittmotoren, Mikrofone, altes Klavier, Magnetventile, Mapping, Druckluft. Die Geschichte, die Bühne und die Technik dahinter verschmelzen in diesem Stück zu einem. Genial für Medienkunstfans und Musikmechatroniker.
Ich war völlig baff, nachdem ich die Vorstellung gesehen hatte.
Der Dank, so steht es in der Ankündigung : „den Werkstätten der Münchner Kammerspiele“. Ich bin mir sicher, dass die hier sicher einiges an Schweissarbeit hineingelegt haben.  (Lustiger Link zu einer der ersten Bands des Portmanteau Umfeldes die „Schweisser“ hiessen)
Also: Muss man gesehen haben.

Steampunk, Theater, Jugend, Innovation auf der Bühne.
Vorstellungen sind noch 9 zu sehen bis Mitte Januar. Reservierung wird von mir dringend empfohlen. Stand schon mal vor ausverkaufter Tür.
Bitte sehr, noch ein Offizieller Link:
Seite auf der Schauburg Webseite.

Wer sich selbst überraschen will, schaut jetzt lieber nicht das Video an.
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Video

die Faszination der Fünfsamkeit (Uraufführung)

 

Ein interdisziplinäres Tanzprojekt.Von Katja-Mirjam Böhm.
Monatelange Arbeit kommt nun zur Blüte. Ich freue mich folgende Uraufführung ankündigen zu dürfen.

Premiere:
Freitag, 11. Januar 2013, 20.30 Uhr, Theater Schwere Reiter, Dachauerstr. 114, 80636 München

Weitere Vorstellungen am 12. Und 13. Januar 2013, jeweils um 20.30 Uhr
Karten unter: reservierung@schwerereiter.de

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die faszination der fuensamkeit-web400

Eine Produktion von Katja-Mirjam Böhm mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Eine Koproduktion mit dem Centre Civic Barcelona, La Caldera, Centre de creació de dansa i arts escèniques, nunArt, Barcelona creacion contemporànies

In dieser Arbeit setzt sich die Choreographin und Tänzerin Katja-Mirjam Böhm mit der Vielschichtigkeit der Zahl 5 auseinander. Erlaubt uns die Formel der natürlichen Fünfsamkeit die Einfachheit unseres gegebenen Seins zu begreifen?
Die Sprache des Körpers, Klang, Video und Licht gelten hier als gleichwertige und zugleich unterstützende Elemente und bilden die Basis für die Verbindung des Einzelnen zu einem Ganzen

In ihrer zweiten choreographischen Arbeit setzt sich die Choreographin und Tänzerin Katja-Mirjam Böhm mit der Vielschichtigkeit der Zahl 5 auseinander. Ausgedrückt durch die vier Elemente Körper, Klang, Video und Licht, aber auch durch Stilmittel und Symbole der Zahl 5 geht es um den Versuch, durch stimmungsvolle Szenerien die Fülle der existierenden Realität begreifbarer werden zu lassen.
In 5 Bildern werden so Aspekte des menschlichen Lebens von 5 Tänzern und einem Schauspieler erzählt.

Katja-Mirjam Böhm erhielt 2010 die Debütförderung der Landeshauptstadt München für ihr Stück „Origami“.
Hier gibt es eine Videovorschau. http://vimeo.com/21595111

Seit dem hat sie ein Netzwerk von internationalen Künstlern aufgebaut, mit welchen sie regelmäßig kooperiert. Ihre Arbeit als Choreographin und Dozentin für Tanz und Yoga lässt sie viel reisen und führt sie an immer neue Orte. Ihre aktuelle Produktion entsteht in München und Barcelona.

Ihrer Überzeugung nach gewinnt der zeitgenössische Tanz in der permanenten Auseinandersetzung mit anderen Künsten an einer neuen Qualität, die dem Zuschauer weite Einblicke und Impulse geben können. Mit ihrem neuen Stück „Die Faszination der Fünfsamkeit“ erforscht sie das Spannungsfeld zwischen Kunst und Leben.

Choreographie und Konzept: Katja-Mirjam Böhm
Kreation und Performance: Katja-Mirjam Böhm, Nadine Gerspacher, Ana Fontanet Bassas, Helena Canas Estremera, David Novoa, Isaac Lazaro
Musik: Thomas Simonetti (hier bekannt als mycrotom)
Video: Tobias Semmelmann
Licht: Rainer Ludwig
Produktionslitung: Sonja Brinkmann